Neue Forschungen zur spätbyzantinischen Goldschmiedekunst (13.-15. Jahrhundert)
Diese erste Tagung zur spätbyzantinischen Goldschmiedekunst, deren Erforschung noch an den Anfängen steht, bringt ausgewiesene ExpertInnen zum Thema der mittelalterlichen Goldschmiedekunst zusammen. Der Zeitraum des 13. bis 15. Jahrhunderts ist in besondere Weise geeignet, um Fragen des Kulturtransfers und der Kulturkontakte zu diskutieren. Nach 1204 haben sich durch den Einfluss der Kreuzfahrer sowie weitere Kontakte und politische Veränderungen, z.B. die Eroberung Kleinasiens durch die Seldschuken, vielfältige Einflüsse in der byzantinischen Kunst bemerkbar gemacht. Auch der Prozess der Christianisierung des Balkans und Russlands führte zu einem intensiven Austausch und gegenseitiger Beeinflussung, ebenso wie ausgedehnte Handelsbeziehungen. Insbesondere das 13. Jahrhundert, in dem das byzantinische Reich für rund 60 Jahre durch ein lateinisches Kaiserreich westlicher Kreuzfahrer abgelöst wurde, ist in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich. So wurden z.B. Elemente westlicher Heraldik in Form von Wappenschilden und steigenden Löwen aufgenommen oder Motive aus der islamischen Kunst adaptiert. Diese komplexen Prozesse sind bisher noch nicht ausreichend untersucht worden und sollen nun Gegenstand der Tagung sein. Die einzelnen Beiträge der ReferentInnen behandeln grundsätzliche Fragen zu Typologie, Stil, Ornamentik, Materialien und Technik, Funktion sowie Datierungs- und Lokalisierungsfragen, v.a. hier zu diskutierende Neu- bzw. Umdatierungen und Neuinterpretationen.
Organisation: Dr. Antje Bosselmann-Ruickbie Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Abteilung Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte
Georg Forster-Gebäude (Campus)
Jakob-Welder-Weg 12
55128 Mainz
Förderung: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz
Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG
Freunde der Universität Mainz e.V.